Anton Goršin

Anton Goršin

24.01.2020

Kategorija: Pflanzen

Ruhezeit der Natur

Donnerstag, 23. Januar 2020

Ruhezeit der Natur

Der Weg von der Flugpiste des Flughafens Prečna (ungefähr 500 m von der Straße, die Siedlungen Zabukovica und Hruševec verbindet) in Richtung Süd-Osten zum Dorf Loke.

Der Weg beginnt in einem Eichen-Weißbuchen-Wäldchen über einem Schlinger, in dem Wässer aus drei kleineren Quellen und Regenwasser vom Makadamweg neben der Flugpiste zusammenfließen. Die Wasserlaufufer sind mit Bäumen (Stieleiche, Hainbuche, Erle), Sträuchern (Hasel ...) und Kletterpflanzen (Gemeiner Efeu, Hopfen) bewachsen. Wenn wir dem Weg am Bett des linken Flusses gute 400 m folgen, kommen wir zu einem Privatanwesen mit gepflegtem Teich. Danach führt uns der Weg durch einen Sumpf, der mit Schilfrohr bewachsen ist. Über den Flussufern befinden sich Feldflächen.

Ein nebeliger Wintertag, der nur wegen der Kälte nach Winter riecht. Die Temperatur ist morgens ein paar Grad unter null und tagsüber ein paar Grad über null. Das ist die Zeit, wenn sich die Natur ausruht. Aber ist es tatsächlich so? Mein heutiger Spaziergang durch den Lebensraum Temenica überzeugte mich, dass sich Lebewesen in der Natur schon auf neues Leben vorbereiten. Von dem überzeugte mich ein Blick auf den Haselspross (Corylus avellana)

mit vielen männlichen Kätzchen, die nur auf günstige Temperaturen warten, um ihr Pollen in die Umgebung zu verstreuen. Natürlich müssen sich dann auch Knospen mit weiblichen Blüten öffnen. Ich erfreute mich auch über die Sprossen mit männlichen Blüten der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa). Unter ihnen findet man auch offene Zäpfchen, die sich im vergangenen Jahr aus dem weiblichen Blütenstand entwickelten.

Auf dem Weg stieß ich auf einen vermoderten Espenstamm, auf dem verholzte Fruchtkörper des Espenfeuerschwamms prahlend wuchsen.

Das ist ein Parasitenpilz, der eine Holzweißfäule und Kernholzverfärbung verursacht. Nicht weit entfernt bemerkte ich auf einem zerfallenden Birkenzweig einen Birkenporling. 

Das ist auch ein Parasitenpilz, der geschwächte Subjekte der Hänge-Birke angreift. Noch ein wenig weiter fielen mir auch verholzte Fruchtkörper am abgestorbenen Stämmchen der Schwarz-Erle ins Auge.

Das sind Fruchtkörper des Rötenden Blätterwirrlings (Daedaleopsis confragosa), eines saprophytischen Pilzes. Meine Aufmerksamkeit erregte aber vor allem ein mit vielen Fruchtkörper der Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor) bewachsener Weißbuchenstamm. Ein Präparat bzw. Tee aus diesen Fruchtkörpern hat eine heilende Wirkung und wird in chinesischen und japanischen traditionellen Medizin benutzt. Aus dem Pilz wird der Wirkstoff Polysacharid K (PSK) erworben, der bei der Krebsheilung für die begleitende Therapie benutzt wird, denn er lindert die unerwünschten Wirkungen der Chemotherapie, vor allem beim Magen-, Dickdarm- und Lungenkrebs. Alle erwähnten Pilze sind auch in Winterzeit aktiv. Mit ihrer Wirkung vorbereiten sie am Platz der abgestorbenen Bäumen einen neuen Wachstumsraum.

Erstaunt blieb ich neben dem Teich mit einem dünnen Eisdeckel stehen, denn unter ihm erstreckten sich prahlende Seerosenblätter (Nymphaea der Sorte Charles de Meurville).

Am Teich erregte meine Aufmerksamkeit auch das kleine Bodenleben. Ich bemerkte Flechten, denen ich meine volle Aufmerksamkeit widmete. Vor allem war die Krustenflechte Rosa Köpfchen (Dibaeis baeomyces) interessant, bekannt auch als Rosa Köpfchenflechte, die für instabile Böden charakteristisch ist. Nachfolgend bemerkte ich auch drei Strauchflechten, und zwar die Ebenästige Rentierflechte (Cladonia portentosa),

Rinden-Rentierflechte (Cladonia coniocraea)

und Echte Becherflechte (Cladonia pixidata).

In der Ebenästigen Rentierflechte ist eine Substanz, die gegen gram-positiven Bakterien wirkt, die Tuberkulose verursachen. Sie kann aber auch bestimmte Viren untätig machen.

Dann richtete ich meinen Blick gegen dem Sumpfteil des Lebensraums. Am Rand des Stillwassers ragen abgestorbene Stängel des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia) in die Höhe, von deren Spitzen der Wind die feinen Samen durch die nähere Umgebung verstreute. Die Pflanze verbreitet sich noch mehr mit der Hilfe von unterirdischen Wurzelstocken. Hinter dem Rohrkolben erstreckte sich eine größere Schilf- bzw. Schilfrohrfläche (Phragmites australis). Dieses kann aus einer Tiefe von 1 m bis 4 m in die Höhe wachsen. Im Schilf befinden sich mehrere Vogel- und Insektenarten. Angepickter Stamm der abgestorbenen Schwarz-Erle ist ein Anwesenheitsbeweis von bestimmten Vogelarten.

Der Sumpfraum ist wegen viel Wasser ein idealer Platz für die Moosentstehung. Wir können sie am Boden, Baumstämmen und auch Ästen von bestimmten Buschsorten finden. Ich erfreute mich über den Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), einer nicht sehr häufigen Farnensorte.

In Volksmedizin wurde der überirdische Pflanzenteil in Gussform als Blutreinigungsmittel gegen Rheumatismus, Proteinproblemen, Nieren- und Blasenkrankheiten verwendet. Der weitere Spaziergang brachte mich zum Schönen Widertonmoos (Polytrichum formosum), das in deutscher Sprache auch als Schönes Frauenhaarmoos bekannt ist. Diese Sorte ist bedeutend, weil sie das Wasser stark zurückhält. Am einigen Baumstämmen bemerkte ich eine Sorte des Stumpfblättrigen Schönschnabelmooses (Eurhynchium angustirete)

 und am Ästen des Schwarzen Holunders überraschten mich Mooshäufchen aus dem Atrichumstamm (Atrichum sp.).

Auf dem Rückweg meines heutigen Spaziergangs bemerkte ich doldenförmige Fruchtstände in den Baumkronen des Gemeinen Efeus (Hedera helix) und der Eiche.

Dies ist eine immergrüne Kletterpflanzensorte, die mit geklappten Früchten den Vögeln in der Winterzeit und im Frühling die nötige Ernährung anbietet. Die Früchte sind für die Menschen giftig, aber die Pflanze selbst trägt eine große Bedeutung in der Volksmedizin für die Hautkrankheiten-, Weißfluss-, Rheumatismus- und Gichtbehandlung. Sie beschleunigt auch die Gallenabsonderung. Frischer Efeusaft wird für die Warzenentfernung benutzt. Alle Kräuter müssen mit höchster Vorsicht benutzt werden, denn es sind auch Todesfälle wegen falscher Verwendung bekannt.

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